Axel Schnell
Zum Autor:
Axel Schnell ist promovierter
Literaturwissenschaftler (Doktorarbeit über Brechts 'Baal'), über die das Brecht-Jahrbuch in einer durchweg positiven Besprechung urteilte: »Dieses kleine Buch liest sich wie eine große Archäologie des Bösen«. Er arbeitete zehn Jahre als Tageszeitungsredakteur und war unter anderem Leiter des Volkswagen (Konzern-)Pressebüros Hannover.
Seit etlichen Jahren lebt er als freier Autor auf einem Runenberg und schreibt Romane, in denen es immer irgendwie um 'das Böse' geht.
Als Ghostwriter schreibt er ganz andere
Texte wie Namensartikel und Reden für Vorstände von DAX-Unternehmen sowie führende Politiker. Außerdem verfasst er Firmenbücher unter anderem zur Industriegeschichte, Kommunikationsthemen und Markenslogans.
©Iris Klöpper Fotografie & Fotodesign, Hannover
Mitglied im SYNDIKAT – Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur
Mitglied im Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
Autorenwebseite von Axel Schnell
Traumwelten: Wann hast du das Schreiben für dich entdeckt?
Axel: Schon sehr früh. Ich habe in der 2. Klasse kleinere Texte für ein Kinderbuch unter Bildern geschrieben, die ich vorher ausgesucht hatte. Das lag aber auch daran, dass ich so furchtbar schlecht gebastelt und gemalt habe, was sich übrigens nie ändern sollte. Da blieb dann nur das Schreiben, wenn ich kreativ sein wollte. Später habe ich dann daraus einen Beruf gemacht, war zehn Jahre lang Zeitungsredakteur und bin dann in die PR-Branche gewechselt. Das war die eine Welt, mit meinen Romanen habe ich mir dann noch eine andere erschlossen, die sich natürlich gegenseitig inspiriert haben. Die Grenzen sind da ja fließend. Ich habe eigentlich immer geschrieben, einfach weil ich das am besten konnte und mir niemand für meine Gemälde Geld gegeben hätte!
Traumwelten: Was inspiriert dich?
Axel: Was nicht? Man kann aus jedem Holz sein Feuer machen! Ob aufgeschnappte Dialoge oder schwarze Vogelschwärme auf dem Land – die Geschichten sind überall, man muss sie nur erkennen.
Sehr inspirierend finde ich etwa den alten Engesohder Friedhof in Hannover, der 1864 eröffnet wurde, mit seinen beeindruckenden Statuen und Mausoleen. Hier gibt es bekanntlich eine Gruft, die in Wirklichkeit eine Zeitmaschine ist. Von ihr aus geht es 300 Millionen Jahre zurück auf der Erde, mitten hinein in eine Invasion gottähnlicher, zutiefst bösartiger Außerirdischer. Das muss man wirklich mal gesehen haben!
Traumwelten: Welche Bücher liest du selbst ganz gerne und warum?
Axel: Ich mag die pointierte Sprache Bertolt Brechts, das ist (Ver-)Dichtung im besten Sinne. Aber ich schätze auch die skurrilen Ideen eines Douglas Adams sehr. Dann wären da noch Terry Pratchett und seine Scheibenwelt und die Thriller von Ross Thomas, die leider in Deutschland viel zu wenig bekannt sind. Der Mann war Journalist, in der PR-Branche unterwegs und an wirklich schmutzigen Wahlkämpfen in den USA beteiligt. Das merkt man seinen Romanen auch an, die auf eine sehr kultivierte und realistische Art unglaublich böse sind. Und dann lese ich auch vieles von Stephen King ganz gern. Kings »Stark. The Dark Half« gehört zu meinen Lieblingsbüchern. In dem Roman erwacht die Figur des psychopathischen Serienkillers zum Leben und will ihren Schöpfer töten. Und da sage mal einer, dass Literatur nichts mit dem richtigen Leben zu tun hat.
Traumwelten: Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Axel: Auch, wenn ich nicht schreibe, zieht es mich als begeisterten Sporttaucher in die Abgründe. In deutschen Seen wird es beim Abtauchen schnell kalt und dunkel – auch im Sommer. Es bereitet mir sehr viel Vergnügen, immer tiefer in dieses gefühlte Reich des Todes hinabzusinken und dabei zu meditieren.